Ziel
Entwicklung und Bau eines Kunstrasenplatzes auf Basis biobasierter Kunststoffe
Aufgaben
- Wissenschaftliche Begleitung des Baus und der Nutzung eines Kunstrasenplatzes für den Fußball- und Baseballbetrieb als Pilotanlage in der Stadt Ellwangen
- Ersatz von fossilen Komponenten durch Werkstoffe auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen
- Erreichen der Sporttauglichkeit mit biobasierten Kunststoffen
- Bürgerdialog im Sinn einer Aus- und Weiterbildung für eine nachhaltige Entwicklung
Status Quo
Kunstrasensysteme bieten im Vergleich zu Naturrasen eine pflegeleichte und unkrautfreie Oberfläche, die weder bewässert noch gedüngt werden muss und bei jedem Wetter einsatzbereit ist. Sie sind mehrschichtig aufgebaut.
Bei einer sachgerechten Pflege und Instandhaltung kann ein Kunstrasenplatz durchschnittlich 13 Jahre genutzt werden kann. In Deutschland gibt es aktuell bereits rund 9.000 Kunstrasenplätze. Diese Anzahl könnte in den nächsten Jahren noch steigen, denn vor allem in Großstädten und Ballungsräumen werden mehr Sportplätze benötigt.
Problematisch ist allerdings der Mikroplastik-Austrag aus Kunstrasenplätzen in die Umwelt. Nach Angaben der Europäischen Chemieagentur (ECHA) sind das europaweit jährlich 16.000 Tonnen, vor allem durch das elastische Infill (Kunststoffgranulat). Die ECHA hat daher der EU-Kommission ein Verbot des Einsatzes von Kunststoffgranulat auf Kunststoffrasenflächen empfohlen.
Vorteile
Biobasierte Kunststoffe stellen eine nachhaltige Alternative zu fossilbasierten Kunststoffen dar. Sie sind ein Baustein auf dem Weg zu einer Bioökonomie. Durch den Ersatz fossilbasierter Werkstoffe durch biobasierte, biologisch abbaubare Materialien wird die Umweltbelastung durch den Mikroplastikaustrag wesentlich reduziert.
Da verschiedenste Akteure aus Forschung, Industrie und Gesellschaft in die Entwicklung einer umweltfreundlicheren Sportanlage eingebunden sind, schafft das Projekt eine fundierte wissenschaftlich-technische Aufarbeitung und Akzeptanz zu diesem Thema.
Projektdaten und -partner
Verbundprojekt: Nachhaltiger Kunststoffrasenplatz - Entwicklung und Untersuchung am Beispiel der Stadt Ellwangen - NaKuRa
Teilprojekt 1: Werkstoffentwicklung: TECNARO Gesellschaft zur industriellen Anwendung nachwachsender Rohstoffe mbH
Teilprojekt 2: Analyse des Werkstoffverhaltens: Universität Stuttgart, Institut für Kunststofftechnik (IKT)
Unterauftragnehmer / Assoziierte Partner:
- Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
- Morton Extrusionstechnik GmbH
- Stadt Ellwangen
- Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
- Bundesinstitut für Sportwissenschaft
- Deutscher Baseball und Softball Verband e.V.
- Landessportbund Baden-Württemberg
- VfB Stuttgart Arena Betriebs GmbH
- International Association für Sports and Leisure Facilities
- Institut für Sportstättenprüfung ISP
Projekt-Laufzeit:
Juli 2022 – Juni 2025