Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Neue Wege der Forstlichen Beratung und Betreuung - Trifft das Angebot die Nachfrage(r)?; Teilvorhaben 2: Erfassung B&B-Unternehmen und Befragung der Berater - Akronym: N-ForB

Anschrift
Bundesverband Freiberuflicher Forstsachverständiger e.V. (BvFF)
Reinhardtstr. 18A
10117 Berlin
Projektleitung
Michael Storandt
Tel: +49 331 279-910
E-Mail schreiben
FKZ
2220NR075B
Anfang
01.10.2020
Ende
30.09.2023
Ergebnisverwendung
Die Erfassung privater und staatlicher Forstdienstleister auf Bundesebene konnte über 5.000 Dienstleister dokumentieren. Die Vorgehensweise umfasst Internetrecherche, Identifizierung von Datenbanken und Erfassung von Kontaktdaten sowie angebotenen Dienstleistungen. Datenquellen waren hauptsächlich Internetauftritte, Privatforstverwaltungen und öffentliche Datenbanken. Die erfassten Daten wurden in eine eigene Datenbank eingetragen, welche zudem auch forstliche Dienstleistungen kategorisierte. In Deutschland existieren 5.432 Anbieter von forstlichen Dienstleistungen, darunter 2.179 private und 3.037 staatliche Dienstleister. Private Dienstleister gliedern sich in Mischdienstleister, Ingenieur-theoretische, Technisch-operative und Sonderfälle. Die angebotenen Dienstleistungen variieren. Beweggründe für Beratungen sind hauptsächlich Kalamitätsschäden und in Aussicht gestellte Förderungen. In einem anderen Schritt wurden die Fördermodalitäten in den Ländern Brandenburg und Nordrhein-Westfalen evaluiert. Dabei wurden qualitative Interviews mit mehreren Personen und deren Erfahrungen festgehalten. Eine themenbezogene Umfrage unter Beratenden spiegelt zudem Zusammenhänge bezüglich der Fördermodalitäten wider. Eine Befragung der forstlichen Dienstleister zum Zustand der Unternehmen und Konkurrenzwahrnehmung konnte mit 100 Personen abgeschlossen werden. Im Allgemeinen geht es den Unternehmen gut, jedoch variierten Antworten aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Voraussetzungen in den Bundesländern, besonders zur Konkurrenzsituation zwischen privaten und staatlichen Forstdienstleistern. Basierend auf den Daten der 2.179 nichtstaatlichen Beratern, der Förder-Evaluationsberichte, 290 befragten Waldbesitzenden und 100 befragten Beratenden wurde eine Synopse erstellt. Es wurden erwartbare aber auch überraschende Schlussfolgerungen gezogen. Besonders überraschend war die Anerkennung der Digitalisierung als Schlüsselfaktor für die Zukunft dieser konservativen Branche.
Aufgabenbeschreibung
Angesichts des Strukturwandels in der Forstwirtschaft und der aktuellen Krise in den Wäldern wurde das Forschungsprojekt "Neue Wege der forstlichen Beratung und Betreuung" entwickelt, um den aktuellen Stand des forstlichen Dienstleistungsmarktes im Privatwald abzubilden. Es wurde eine Marktstudie der Beratungs- und Betreuungsangebote erstellt. Dabei wurden die Rolle der staatlichen, wie auch der nichtstaatlichen Anbieter und deren Dienstleistungsangebote ermittelt und die Nachfrage des Privatwaldbesitzes untersucht. Ziel des Projektes war es, den aktuellen Wandel im Beratungs- und Betreuungsmarkt zu erfassen und Möglichkeiten zur künftigen Marktentwicklung aufzuzeigen. Hintergrund Während der Ermittlungen im sogenannten "Rundholz"-Kartellverfahren erweiterte das Bundeskartellamt die Untersuchungen um die Tätigkeiten, die der Holzernte vorangestellt sind. Die traditionell staatlich durchgeführte Beratung und Betreuung fanden – zu diesem Zeitpunkt – nicht kostendeckend statt. Waldbesitzer wurden so indirekt subventioniert. Dies ist ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Als Folge des juristischen Schlagabtauschs in Baden-Württemberg zogen sich einige Länder präventiv aus der Betreuung privater Waldbesitzer zurück oder strukturierten ihre forstliche Verwaltung um. Dennoch hat die Gesellschaft ein hohes Interesse daran, private Wälder professionell beraten zu lassen. Sei es aufgrund der Herausforderungen des Klimawandels oder die generelle Sicherung der (kostenfreien) Bereitstellung von Waldfunktionen im Privatwald. Welche Rolle private Anbieter spielen oder ob staatliche Dienstleistungen den Markt dominieren, ist bisher unbekannt.

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